Ausbilden geht auch anders.
07.08.2025
Wir bei Jomb erleben jedes Jahr dasselbe – nur deutlicher.
Die Nachfrage nach Lehrstellen in modernen Berufen wie Mediamatik EFZ ist riesig. In diesem Jahr allein haben sich über 600 Schüler:innen bei uns gemeldet, die sich für diesen Beruf interessieren.
Was wir bieten können? Einen Bruchteil davon.
Und das, obwohl die Wirtschaft mehr digitale Talente denn je braucht.
Der Fachkräftemangel in der Schweiz – speziell im digitalen Bereich – ist längst kein theoretisches Zukunftsszenario mehr. Es ist ein reales Risiko, das sich in Zahlen, Engpässen und Stellenbesetzungen zeigt. Und es beginnt nicht beim Recruiting – sondern ganz vorne, in der Ausbildung.
Wo bleiben die Ausbildungsplätze?
Das Angebot hinkt der Nachfrage hinterher. Und das nicht, weil es keine jungen Talente gäbe. Sondern weil es zu wenige Betriebe gibt, die bereit (oder fähig) sind, auszubilden.
Natürlich: Wir hören oft die üblichen Gründe.
Kein Budget.
Keine Zeit.
Keine Kapazität, niemand, der sich kümmern kann.
Klingt nachvollziehbar. Ist es sicher auch – teilweise. Aber ist das wirklich der wahre Grund? Oder nur ein Reflex?
Vielleicht fehlt nicht das Budget – sondern das richtige Bild.
Denn bei genauerem Hinsehen merken wir: Viele Unternehmen denken bei "Ausbilden" noch immer an das klassische Modell. An eine komplette Ausbildung im eigenen Haus. An volle Verantwortung. An permanente Betreuung. An das, was früher vielleicht notwendig war – heute aber nicht mehr allein tragbar ist.
Das ist verständlich. Aber auch schade.
Denn mit dem richtigen Modell wäre Ausbildung viel einfacher möglich – auch für Unternehmen, die glauben, keine Kapazitäten zu haben.
Unser Rotationsmodell zum Beispiel erlaubt es Betrieben, nur einzelne Ausbildungsphasen abzudecken. Die Verantwortung liegt bei uns, die Lernenden durchlaufen mehrere Praxisstationen – und jeder Betrieb gibt das, was er am besten kann.
Das funktioniert. Und es wirkt.
Woran scheitert’s dann wirklich?
Wir glauben:
Es ist nicht nur eine Ressourcenfrage. Es ist auch eine Bewusstseinsfrage.
Viele wissen schlicht nicht, dass sie ausbilden könnten.
Manche denken, sie „dürften“ nicht – wegen Grösse, Struktur oder fehlender Erfahrung.
Andere sehen keinen kurzfristigen ROI und stellen Ausbildung hinten an.
Und einige glauben, dass Ausbildung zu komplex ist, zu bürokratisch, zu riskant.
All das sind keine bösen Absichten. Es ist eher ein Blindspot.
Ein Missverständnis davon, was Ausbildung heute ist – und sein kann.
Nämlich: flexibel, unterstützt, wirtschaftsnah.
Was jetzt zu tun ist.
Wir müssen aufhören zu hoffen, dass „jemand“ ausbildet.
Wenn wir weiter auf Fachkräfte warten, warten wir irgendwann auf nichts mehr.
Der Nachwuchs ist da – wir sehen ihn täglich.
Er ist motiviert, digital, engagiert.
Was fehlt, ist der Platz, um sich zu entwickeln.
Und genau hier kommst du ins Spiel.
Wenn du als Betrieb bereit bist, einen Teil beizutragen – nicht alles, aber etwas –, dann können wir gemeinsam dafür sorgen, dass Ausbildung nicht zur Ausnahme wird, sondern wieder zur Selbstverständlichkeit.
Fazit:
600 Bewerbungen. Und zu wenig Plätze.
Nicht, weil niemand lernen will. Sondern weil zu viele noch nicht wissen, dass sie ausbilden könnten.
Vielleicht sogar du.







